Erhöhung der Sätze für Unterhalt in 2018
Neue Düsseldorfer Tabelle tritt zum 01.01.2018 in Kraft
Zum Jahreswechsel tritt die neue Düsseldorfer Tabelle für Unterhalt in Kraft. Ab dem 01.01.2018 haben alle unterhaltsberechtigten Kinder einen Anspruch auf höhere Unterhaltssätze - je nach Konstellation mach dies 6 bis 12 EUR im Monat aus. Eine Ausnahme stellen dabei die volljährigen Kinder dar - hier wurde keine Anhebung der Unterhaltssätze durchgesetzt. Erstmals seit 10 Jahren wurden zum 01.01.2018 auch die Einkommensgruppen angehoben. Dadurch kommt es in der Regel dazu, dass sich der Unterhaltssatz bzw. auch der Zahlbetrag im Vergleich zu 2017 reduziert, d.h. der Unterhaltspflichtige zahlt im Vergleich zu 2017 weniger ab dem 01.01.2018 unter sonst gleichen Bedingungen (gleiches Nettogehalt und gleiche Altersgruppe des Kindes). Der Selbstbehalt des Unterhaltsschuldners wird hingegen nicht angepasst, dies geschah letztmals zum 01.01.2015.
Düsseldorfer Tabelle ab 01.01.2018
Die Düsseldorfer Tabelle aus 2017 hat noch Gültigkeit bis zum 31.12.2017. Ab dem Jahreswechsel gelten neue Beträge für den Kindesunterhalt.
Nettoeinkommen des Barunterhaltspflichtigen (Anm. 3, 4) | Altersstufen in Jahren (§ 1612 a Abs. 1 BGB) | Prozentsatz | Bedarfskontrollbetrag (Anm. 6) | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
0-5 | 6 - 11 | 12 - 17 | ab 18 | ||||
Alle Beträge in Euro | |||||||
1 | bis 1.900 | 348 | 399 | 467 | 527 | 100 | 880/1.080 |
2 | 1.901 - 2.300 | 366 | 419 | 491 | 554 | 105 | 1.300 |
3 | 2.301 - 2.700 | 383 | 439 | 514 | 580 | 110 | 1.400 |
4 | 2.701 - 3.100 | 401 | 459 | 538 | 607 | 115 | 1.500 |
5 | 3.101 - 3.500 | 418 | 479 | 561 | 633 | 120 | 1.600 |
6 | 3.501 - 3.900 | 446 | 511 | 598 | 675 | 128 | 1.700 |
7 | 3.901 - 4.300 | 474 | 543 | 636 | 717 | 136 | 1.800 |
8 | 4.301 - 4.700 | 502 | 575 | 673 | 759 | 144 | 1.900 |
9 | 4.701 - 5.100 | 529 | 607 | 710 | 802 | 152 | 2.000 |
10 | 5.101 - 5.500 | 557 | 639 | 748 | 844 | 160 | 2.100 |
11 | ab 5.501 | nach den Umständen des Falles |
Düsseldorfer Tabelle ab 01.01.2017
Die Düsseldorfer Tabelle aus 2017 hat noch Gültigkeit bis zum 31.12.2017.
Nettoeinkommen des Barunterhaltspflichtigen (Anm. 3, 4) | Altersstufen in Jahren (§ 1612 a Abs. 1 BGB) | Prozentsatz | Bedarfskontrollbetrag (Anm. 6) | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
0-5 | 6 - 11 | 12 - 17 | ab 18 | ||||
Alle Beträge in Euro | |||||||
1 | bis 1.500 | 342 | 393 | 460 | 527 | 100 | |
2 | 1.501 - 1.900 | 360 | 413 | 483 | 554 | 105 | 1.180 |
3 | 1.901 - 2.300 | 377 | 433 | 506 | 580 | 110 | 1.280 |
4 | 2.301 - 2.700 | 394 | 452 | 529 | 607 | 115 | 1.380 |
5 | 2.701 - 3.100 | 411 | 472 | 552 | 633 | 120 | 1.480 |
6 | 3.101 - 3.500 | 438 | 504 | 589 | 675 | 128 | 1.580 |
7 | 3.501 - 3.900 | 466 | 535 | 626 | 717 | 136 | 1.680 |
8 | 3.901 - 4.300 | 493 | 566 | 663 | 759 | 144 | 1.780 |
9 | 4.301 - 4.700 | 520 | 598 | 700 | 802 | 152 | 1.880 |
10 | 4.701 - 5.100 | 548 | 629 | 736 | 844 | 160 | 1.980 |
11 | ab 5.101 | nach den Umständen des Falles |
Düsseldorfer Tabelle ab 01.01.2016
Die Düsseldorfer Tabelle aus 2016 hatte Gültigkeit bis zum 31.12.2016.
Nettoeinkommen des Barunterhaltspflichtigen (Anm. 3, 4) | Altersstufen in Jahren (§ 1612 a Abs. 1 BGB) | Prozentsatz | Bedarfskontrollbetrag (Anm. 6) | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
0-5 | 6 - 11 | 12 - 17 | ab 18 | ||||
Alle Beträge in Euro | |||||||
1 | bis 1.500 | 335 | 384 | 450 | 516 | 100 | 880/1.080 |
2 | 1.501 - 1.900 | 352 | 404 | 473 | 542 | 105 | 1.180 |
3 | 1.901 - 2.300 | 369 | 423 | 495 | 568 | 110 | 1.280 |
4 | 2.301 - 2.700 | 386 | 442 | 518 | 594 | 115 | 1.380 |
5 | 2.701 - 3.100 | 402 | 461 | 540 | 620 | 120 | 1.480 |
6 | 3.101 - 3.500 | 429 | 492 | 576 | 661 | 128 | 1.580 |
7 | 3.501 - 3.900 | 456 | 523 | 612 | 702 | 136 | 1.680 |
8 | 3.901 - 4.300 | 483 | 553 | 648 | 744 | 144 | 1.780 |
9 | 4.301 - 4.700 | 510 | 584 | 684 | 785 | 152 | 1.880 |
10 | 4.701 - 5.100 | 536 | 615 | 720 | 826 | 160 | 1.980 |
11 | ab 5.101 | nach den Umständen des Falles |
Anmerkungen zur Düsseldorfer Tabelle
Anmerkungen:1. Die Tabelle hat keine Gesetzeskraft, sondern stellt eine Richtlinie dar. Sie weist den monatlichen Unter- haltsbedarf aus, bezogen auf zwei Unterhaltsberechtigte, ohne Rücksicht auf den Rang. Der Bedarf ist nicht identisch mit dem Zahlbetrag; dieser ergibt sich unter Berücksichtigung der nachfolgenden Anmerkungen. Bei einer größeren/ geringeren Anzahl Unterhaltsberechtigter können Ab- oder Zuschläge durch Einstufung in niedrigere/höhere Gruppen angemessen sein. Anmerkung 6 ist zu beachten. Zur Deckung des notwendi- gen Mindestbedarfs aller Beteiligten – einschließlich des Ehegatten – ist gegebenenfalls eine Herabstufung bis in die unterste Tabellengruppe vorzunehmen. Reicht das verfügbare Einkommen auch dann nicht aus, setzt sich der Vorrang der Kinder im Sinne von Anm. 5 Abs. 1 durch. Gegebenenfalls erfolgt zwischen den erstrangigen Unterhaltsberechtigten eine Mangelberechnung nach Abschnitt C.
2. Die Richtsätze der 1. Einkommensgruppe entsprechen dem Mindestbedarf gemäß der Ersten Verord- nung zur Änderung der Mindestunterhaltsverordnung vom 28.09.2017 (BGBl. 2017 I 3525). Der Pro- zentsatz drückt die Steigerung des Richtsatzes der jeweiligen Einkommensgruppe gegenüber dem Min- destbedarf (= 1. Einkommensgruppe) aus. Die durch Multiplikation des gerundeten Mindestbedarfs mit dem Prozentsatz errechneten Beträge sind entsprechend § 1612a Absatz 2 Satz 2 BGB aufgerundet. Die Bedarfssätze der vierten Altersstufe – ab 18 Jahren – entsprechen bis auf weiteres den für 2017 maß- geblichen Werten. 1 Die neue Tabelle nebst Anmerkungen beruht auf Koordinierungsgesprächen, die unter Beteiligung aller Ober- landesgerichte und der Unterhaltskommission des Deutschen Familiengerichtstages e.V. stattgefunden haben.
3. Berufsbedingte Aufwendungen, die sich von den privaten Lebenshaltungskosten nach objektiven Merkma- len eindeutig abgrenzen lassen, sind vom Einkommen abzuziehen, wobei bei entsprechenden Anhaltspunk- ten eine Pauschale von 5 % des Nettoeinkommens - mindestens 50 EUR, bei geringfügiger Teilzeitarbeit auch weniger, und höchstens 150 EUR monatlich - geschätzt werden kann. Übersteigen die berufsbeding- ten Aufwendungen die Pauschale, sind sie insgesamt nachzuweisen.
4. Berücksichtigungsfähige Schulden sind in der Regel vom Einkommen abzuziehen.
5. Der notwendige Eigenbedarf (Selbstbehalt) - gegenüber minderjährigen unverheirateten Kindern, - gegenüber volljährigen unverheirateten Kindern bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres, die im Haushalt der Eltern oder eines Elternteils leben und sich in der allgemeinen Schulausbildung befinden, beträgt beim nicht erwerbstätigen Unterhaltspflichtigen monatlich 880 EUR, beim erwerbstätigen Unter- haltspflichtigen monatlich 1.080 EUR. Hierin sind bis 380 EUR für Unterkunft einschließlich umlagefähiger Nebenkosten und Heizung (Warmmiete) enthalten. Der Selbstbehalt soll erhöht werden, wenn die Wohn- kosten (Warmmiete) den ausgewiesenen Betrag überschreiten und nicht unangemessen sind. Der angemessene Eigenbedarf, insbesondere gegenüber anderen volljährigen Kindern, beträgt in der Regel mindestens monatlich 1.300 EUR. Darin ist eine Warmmiete bis 480 EUR enthalten.
6. Der Bedarfskontrollbetrag des Unterhaltspflichtigen ab Gruppe 2 ist nicht identisch mit dem Eigenbedarf. Er soll eine ausgewogene Verteilung des Einkommens zwischen dem Unterhaltspflichtigen und den unterhaltsberechtigten Kindern gewährleisten. Wird er unter Berücksichtigung anderer Unterhaltspflichten unterschritten, ist der Tabellenbetrag der nächst niedrigeren Gruppe, deren Bedarfskontrollbetrag nicht unterschritten wird, anzusetzen.
7. Bei volljährigen Kindern, die noch im Haushalt der Eltern oder eines Elternteils wohnen, bemisst sich der Unterhalt nach der 4. Altersstufe der Tabelle. Der angemessene Gesamtunterhaltsbedarf eines Studierenden, der nicht bei seinen Eltern oder einem Elternteil wohnt, beträgt in der Regel monatlich 735 EUR. Hierin sind bis 300 EUR für Unterkunft einschließlich umlagefähiger Nebenkosten und Heizung (Warmmiete) enthalten. Dieser Bedarfssatz kann auch für ein Kind mit eigenem Haushalt angesetzt werden.
8. Die Ausbildungsvergütung eines in der Berufsausbildung stehenden Kindes, das im Haushalt der Eltern oder eines Elternteils wohnt, ist vor ihrer Anrechnung in der Regel um einen ausbildungsbedingten Mehrbedarf von monatlich 100 EUR zu kürzen.
9. In den Bedarfsbeträgen (Anmerkungen 1 und 7) sind Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie Studiengebühren nicht enthalten.
10. Das auf das jeweilige Kind entfallende Kindergeld ist nach § 1612 b BGB auf den Tabellenunterhalt (Bedarf) anzurechnen.